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Die Geschichte des Meierhofes

Willkommen zu einer Zeitreise in die Geschichte des Meierhofs! Dieser bezaubernde Resthof hat viele Zeitalter und Veränderungen miterlebt. Von seinen bescheidenen Anfängen bis zum heutigen Bild erzählt der Meierhof eine faszinierende Geschichte über das Landleben und die Menschen, die hier gelebt und gearbeitet haben.

Die Ursprünge des Meierhofs
Die Wurzeln des Meierhofs reichen bis ins Jahr 1799 zurück. Er wurde einst als kleiner landwirtschaftlicher Hof gegründet und diente als Kathenstelle für den naheliegenden Friedrichshof. Die ersten Besitzer arbeiteten hart, um das Land urbar zu machen und eine einfache, aber funktionale Hofanlage zu errichten. In den frühen 1820er Jahren kam der Gedanke auf, einen Teil des Hofes für eine Gaststätte zu nutzen. Die Baronesse Clara von Liliencron, die damalige Besitzerin, erkannte das Potenzial, das in einer solchen Einrichtung lag. Sie wandelten einen Teil der Kathe in eine rustikale Gaststätte um, nachdem Sie eine Genehmigung vom Hüttener Amtshof zu Schleswig erhalten hat. Nach ihrem plötzlichen Tod im Jahr 1836 wurde auf dem Hof von verschiedenen Pächtern und Besitzern gewirtschaftet bis schließlich der Schmied Hinrich Christopher Möller aus dem naheliegenden Ort Brekendorf den Hof im Jahr 1854 käuflich erworben hat.

Der Meierhof und die Familie Möller
Die sich nun niederlassende Familie Möller betrieb neben der Gastwirtschaft auch eine Schmiede und der Meierhof wurde zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Reisende aus der Umgebung. Die Familie Möller wusste als frische Besitzer des Meierhofes ihr neu erworbenes Zuhause durch neue Aktivitäten und Veranstaltungen zu beleben. Es wurden beispielsweise Scheibenschießwettbewerbe und Waldfeste im Sommer oder Holzauktionen im Winter veranstaltet. Einladungen zu diesen Veranstaltungen wurden in zahlreichen Anzeigen verkündet. Der erste Generationswechsel in der Familie Möller wird wohl in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts erfolgt sein. Der Sohn Detlef Hinrich Möller betrieb mit seiner Frau von dort an den Meierhof. Auch diese Generation konnte erfolgreiche Jahre auf dem Meierhof verzeichnen. Sie lebten in einer Zeit, in der Ihnen nach den kriegsreichen Jahren 1848 – 1850, 1864 und 1870/71 eine lange Friedenszeit beschert war. In der Zeit ging es auch der weiten Bevölkerung sehr gut. Der Hof war zu einem wichtigen Zentrum des ländlichen Lebens in der Region geworden. Viele Freizeitvereine, die in der Zeit gegründet wurden, wie beispielsweise der Hüttener Berg-Verein oder verschiedene Fahrrad- und Naturforschungsvereine, steuerten den Meierhof an. Es waren der Familie Möller aber nicht ausschließlich gute Zeiten beschieden. Im Jahr 1898, in der Nacht vom 6. auf den 7. August entlud sich ein sehr schweres Gewitter, bei dem der Meierhof vollständig niederbrannte. Doch die fleißige Familie lies sich nicht unterkriegen und errichtete das Gasthaus mit Schmiede in Rekordzeit neu. Bereits am 27. Nov. 1898 wurde vom Wirt H. Möller schon zum Einweihungsball eingeladen.

Postkarte aus dem Jahr 1906
Postkarte aus dem Jahr 1902

Zeiten des Wandels unter der Familie Klink
Das 20. Jahrhundert brachte viele Veränderungen mit sich. Ein neuer Generationswechsel fand statt als die Tochter Christina Margaretha, die im Jahr 1919 den Schmied Johann Klink aus Berghusen heiratete, gemeinsam mit ihrem Mann im Jahr 1920 den Hof übernahm. Von dort an bewirtschaftete die Familie Klink den Meierhof. Die Industrialisierung und technologische Fortschritte beeinflussten auch das Leben auf dem Meierhof. Die steigende Motorisierung machte die Bevölkerung mobiler und es besuchten mehr Menschen den Hof. Doch im Gegenzug kamen mit der Motorisierung auf dem Lande auch schwere Zeiten auf die ländlichen Schmieden in den Dörfern zu. Mit den Pferden verschwand auch die Aufgabe Hufeisen zu schmieden und die Pferde zu beschlagen. Die alten Bauernwagen wurden auf Gummireifen umgerüstet und brauchten keine Eisenreifen mehr. Die Pflugscharen wurden aus hochwertigem Stahl hergestellt, dadurch verbogen sie nicht mehr so oft und mussten nicht nachgeschärft werden. In diesem Zuge wurde die Gaststätte immer bedeutsamer und es wurde beispielsweise die Sauenhaltung vergrößert, um den wirtschaftlichen Einbüßen entgegenzuwirken. Die Schmiede wurde schließlich 1970 abgerissen, um auf diesem Platz ein neues Wohnhaus zu errichten. Im Jahr 1975 fand ein Generationswechsel statt. Der Sohn Günter übernahm den gesamten Besitz und wirtschaftete von nun auf dem Hof. Durch ein größeres Umbauvorhaben wurden die gesamten inneren Räume neu gestaltet. Mit einer neuen Küche und Toilettenräumen wurde die Gaststätte zu einem modernen Gasthaus umgerüstet. 2007 wurde der Hof aus altersbedingten Gründen an Kirstin Hannemann und Robert Kirbach verkauft und sieben Jahre später haben wir den Hof erworben.

Luftaufnahme aus den 60er Jahren

Die Familien und ihre Geschichten
Die Familien haben den Meierhof über Generationen hinweg erhalten und gepflegt. Ihre Geschichten sind eng mit dem Hof verbunden, und sie haben Erinnerungen und Anekdoten weitergegeben, die uns ein lebendiges Bild des Lebens auf dem Meierhof vermitteln. Von den harten Arbeitszeiten in der Landwirtschaft bis zu den glücklichen Momenten gemeinsamen Feierns – die Geschichte des Meierhofs ist auch eine Geschichte von Menschen und ihrer Verbundenheit mit dem Land.

Der Meierhof heute
In der Gegenwart hat der Meierhof eine bemerkenswerte Transformation durchgemacht. Die Restaurierung unseres Meierhofes war ein aufregendes und erfüllendes Unterfangen, das uns in eine vergangene Zeit zurückversetzte. Bei der Restaurierung und Umgestaltung des Gasthauses galt ein besonderes Augenmerk auf der Erhaltung des traditionellen Charakters des Gebäudes. Historische Elemente wie Holzbalken, alte Bodenbeläge oder die Runddecke des Saals wurden sorgfältig restauriert und in das Gesamtkonzept integriert, um den ursprünglichen Charme zu bewahren. Heute freuen wir uns euch in den alten Räumlichkeiten des Gasthauses begrüßen zu können und neue Geschichten und Erinnerungen auf dem Hof zu schaffen.

Quellen:
„Die Entstehung und die Geschichte des Meierhofes von 1799 bis 1997“ von Ernst Näeve und Henry Tiedemann

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